Neuer Antrag der Ampelkoalition?

Beim Ausschuss am 25.4. kündigte die „Zählgemeinschaft“ an, einen eigenen Antrag zum Thema Kranoldplatz in die BVV einbringen zu wollen. Wir als Händler*innen möchten daher nochmals unsere Beweggründe für die Ablehnung eines massiven Umbaus darlegen.

Während sich die Initiative für den Umbau des Kranoldplatzes (verständlicher Weise) über das Argument ärgert, doch woanders ins Grüne zu gehen, steht für uns Händler*innen mehr auf dem Spiel als ein längerer Fußweg, falls wir auf einen Ausweichstandort umziehen müssten. Ebenso sieht es aus, falls die Hälfte der Händler*innen während eines Umbaus pausieren müssten, oder ein Teil der Händler*innen „um die Ecke“ stehen muss.

Wir werfen der Initiative und ihren politischen Unterstützer*innen nicht vor, dem Markt bewusst schaden zu wollen, aber das Primärziel bleibt für die Initiative „ein Wohnzimmer im Kiez“ zu schaffen, der „Erhalt“ und die vermeintliche „Stärkung“ des Marktes ist sekundär.

Wie bei allen vorherigen „Marktplatz-Umbau-Projekten“ ersichtlich ist, helfen Ausweichflächen (um die Ecke stellen) und „Halbieren“ der Händler*innen während eines Umbaus nicht gegen das Abwandern von Kund*innen und damit Umsatzeinbrüchen für die Händler*innen. Wenn sich ein Markt nicht mehr lohnt, wandern schließlich auch Händler*innen ab und kommen ebenso wenig wieder, wie ehemalige Stammkund*innen.

Um zu verhindern, dass der Marktbetrieb durch einen Umbau so geschädigt wird und am Ende ein „neuer Markt“ am nun schönen Platz aufgebaut werden muss, müssen die Forderungen, Bedenken und Erfahrungen der Markthändler*innen bereits in etwaige „Machbarkeitsstudien“ einfließen, da sich die möglichen Umbaumaßnahmen dadurch sicherlich verteuern würden.

Neue Händler*innen und neue Kund*innen auf einen gut funktionierenden Markt zu bekommen ist bereits schwierig. Dies auf einem neu aufzubauenden Markt zu bewerkstelligen ist ungleich langwieriger und bedarf großer finanzieller Ausdauer der Händler*innen. Niemand von uns möchte „Ausgleichszahlungen“ erhalten, wir wollen nur weiter auf dem besten Markt im Südwesten verkaufen können.

Auf einem guten, lange bestehenden, Markt dauert es bereits mehrere Monate, bis neue Händler*innen durch Kontinuität und Mundpropaganda einen Kundenstamm aufgebaut haben – wenn alles gut läuft. Um auf einem Markt, der durch einen Umbau viele Kund*innen verloren hat, wieder Fuß zu fassen, dauert es ungleich länger.

Wir als Händler*innen verstehen das Anliegen der Initiative am Kranoldplatz, den Wunsch etwas zu Verändern. Wir teilen aber nicht den Idealismus, dass „der Markt schon weiterlaufen wird“, sollte der Platz über einen langen Zeitraum massiv umgebaut werden. Wir verstehen, dass unsere erfahrungsbasierten Forderungen den Umbau komplizieren.

Wir wollen aber am Ende nicht auf einem schönen Platz stehen und sagen müssen: „wir haben‘s euch gesagt.“